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Spomenka Hribar wurde um ein Interview mit dem Herrn Walther Mayr vom SPIEGEL gebeten

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SPIEGEL : Dear Mrs. Hribar, you have been called „the First Lady of the Democratic Opposition”in Slovenia. How do you assess the main Slovenian achievements, but also the mainfailures of the last 30 years since the breakup of Yugoslavia?

Spomenka Hribar: Zwei wichtigsten Erfolge der Bestrebungen der ehemaligen demo-kratischen Oposition in Slowenien/Jugoslawien sind: als Erstes in jedem Fall war das die Verselbstständigung Sloweniens, sie Gründung des eigenen Staates! Der Staat als „System der Freiheit“ ( frei nach Hegel ) ist der Staat der einem Volk auf einem Territorium  und seinen Staatsbürgern ermöglicht, ihr Leben nach eigenem Mass zu gestalten, nach eigenen freien Entscheidungen. Republik Slowenien  reihte sich durch ihre Verselbstständigung unter die existierende  Staaten als ein politisches Subjekt  im Gegensatz  zu ihren vorher-igen Lage als die ein anonymes Teil international anerkanntes Staates Jugoslawien. Jetzt  hängt es von der Republik Slowenien welche Position die in der Famile der Nationen einnehmen wird!

Der zweite Erfolg war Ende des autoritären ( ehemals auch totalitären, kommunistischen ) Regime´s und die Einführung eines demokratischen politischen Systems. Beides lief  parallel und hing sogar von einander ab.Hätten wir uns nicht für die  Verselbststän-digung eingesetzt, wäre auch die Einführung der Demokratie auch nicht möglich gewesen, weil  die Demokratie als Mehrparteiensystem und Einparteisystem ( kommunistische ) nicht nebeneinander existieren können.

Der Hauptmisserfolg des Slowenischen Staates und der slowenischen Gesellschaft ist ( was auch für alle andere Republiken des ehemaligen Jugoslawien gilt ) dass nicht gelungen ist die Aussöhnung zu erreichen, Versöhnung der Staatsbürger, im Gegenteil. man hat nur den linken ( kommunistischen ) Autoritarismus mit dem heutigen rechten Autoritarismus ersetzt. Der Premier Janez Janša besteht darauf (versucht ) mit allen Mitteln, den rechten Totalitarismus einzuführen. Es ist als ob sich die Geschichte der dreißiger Jahren des vorigen Jahrhundert wiederholen würde – natürlich unter heutigen Gegebenheiten. Auf jeden Fall sind Janša´s Absicht und Ziel, die slowenische Gesellschaft zu unterjochen, die zu „säubern“ von allem und jeder Opposition die er für „links“ hält. Solche „Erklärung“ seiner aggressiven Politik istohne Sinn und sogar lächerlich. In der Demokratie sind grundsätzlich alle Parteien, rechte, linke oder die in der Mitte, gleichberechtigt und ihre Stärke bestimmen die Wähler bei den Wahlen. Der Janša kämpft mit den „Kommunisten“ wie der Don Kihot gegen Windmühlen. Eigentlich, Janša ist der Jenige der die absolute Übermacht Über alle politischen Optionen, bzw. politischen Parteien haben will. Für ihn gibt es nur eine Wahrheit – und das ist die seinige.

SPIEGEL: Looking back to what (social/political/everyday-) life in Yugoslavia was like: is thereanything you are missing?

Spomenka Hribar: Nach dem Tode von Tito hatten sich die Begeisterung und die  ges-ellschaftliche Atmosphäre wesentlich verbessert. Eine Freiheit der Medien gab es nicht      (die meistens den Intellektuellen gefehlt hat ) und die Menschen lebtzen ( entspannt ) frei und was wichtig war ohne Hass. Heute ist es anders: „man weiß“ wer ein RECHTER, wer ein LINKER, bzw. „Kommunist“ ist….es ist absurd, aber trotzdem wahr, dass das Leben früher freier war als es heute ist in unserer „Demokratie“ ist. Wir vermissen kostenlose medizinische Behandlung, kostenlose Bildung und die Hoffnung weil wir immer gehofft hatten dass es uns einmal besser gehen  wird… und jetzt gibt es die nicht mehr.

SPIEGEL:

You were a close ally and vocal supporter of Janez Jansa in the beginning of the 90s. Inwhich sense were you impressed by him at that time?

Spomenka Hribar: Ich war von ihm nie „impressioniert“. Aber als er nach dem Militärprozess eingesperrt wurde hatte ich mich für seine Freilassung eingesetzt. Ich war eine der aktivsten Mitglieder des Ausschusses für den Schutz von Menschenrechten, für damals vie weitere Verurteilten. Später, nach den freien Wahlen arbeiteten wir zusammen an der Verselbstständigung Sloweniens. Aber gleich nach der Staatsgründung  schlug der Janša seinen demagogischen Weg ein mit dem Ziel des vollständigen die Gesellschaft nach RECHTS umzulenken. Früher war er LINKS, jetzt RECHTS? Da hatte ich was dagegen.

SPIEGEL: 

During the 30th-anniversary-celebration of the Slovenian independence plebiscite inDecember 2020 you accused Prime Minister Jansa of “selling” Slovenia as if it was hispersonal property. Could you please elaborate?

Spomenka Hribar: Diese Aussage von mir ist in ihrer symbolischen und buchstäblichen Bedeutung zu verstehen. Janša „verkauft“ Slowenien, die pluralistisch ist im politischen, gesellschaftlichen und kultureller Hinsicht nur einer politischen Option: dem RECHTEN Fundamentalismus. Sein Streit mit der Kultur und Kulturschaffenden, mit Medien, aber auch mit den europäischen Politikern sind nicht zuufällig, im Gegenteil, die dienen dem Bau  „seiner“  neuen Slowenien. Janša „verkauft“ unsere nationale Kredibilität, Stolz und Ehre. Buchstäblich verkauft er slowenische Interessen ungarischen „Mecänen“ die bei der Ausbeutung Ungarns Orbans rechte Hand sind, als ob Ungarn sein Eigentum wäre. Der Janša tauscht die Leitungskader in staatlichen Betrieben und entscheidet was und an wen verkauft wird…

SPIEGEL:

You wondered whether the Srebrenica massacre would have happened without Janšasrole. Could you please explain?

Spomenka Hribar: Die Gegenden, wo in den neunzigen Jahren der Balkan Krieg getobt hatte brauchten Waffen für den Bürgerkrieg, vorrangig die die sich vor dem Aggressor verteidigen mussten, Die jugoslawische Armee war sehr stark und gut bewaffnet. Die bosnische Regierung hatte im Ausland größere Menge Waffen, da aber die Kroaten auch den Krieg in Bosnien begonnen hatten, konnten die Waffen auf dem Landweg nicht reingebracht werden. Die gekauften Waffen blieben am Flughafen von Maribor. Janša „entdeckte“ die Waffen am Flughafen und bezichtigte den Milan Kučan, damalige Staats-präsidenten ( und ehemaligen Vorsitzenden des Bund der Komunisten Sloweniens ), dass er die Waffen importiert hatte um einen (kommunistischen ) Bürgerkrieg gegen die RECHTE anzufangen. Janša tat das alles um die bürgerliche Spaltung zu vergrößern! Zu dem Zeitpunkt  war in Bosnien Krieg, die Waffen die Janša beschlagnahmt hatte erreichte  weder Sarajevo noch Srebrenica, wo diesen Massaker vermutlich nicht gegeben hätte wenn die Verteidiger die Waffen erhalten hätten. Über diesen mafiosen Waffenhandel wurden um zehn Bücher geschrieben, glaubwürdigen Studien mit  Fotodokumentation verfasst. Janša  hat diese Bücher nie kommentiert! Er hat auch nie gesagt wo das Geld aus dem Verkauf dieser Waffen geblieben ist – dem Haushalt des Staates waren die nie zugeführt.

SPIEGEL:

Why do you think that a person like Janša, in your eyes responsible for serious failures over the last decades, is constantly brought back to power or promoted to topgovernment positions by the Slovenian electorate? What does this phenomenon teach usabout Slovenian political culture?

Spomenka Hribar: Zuerst über Janša´s Wahlerfolge: Im DEMOS , Siegerkoalition bei den ersten freien Wahlen ( 1990 )waren vereinigt sechs mehr oder weniger nach rechts orientirter Parteien, von mehr Mitte bis rechts. Dem Janscha ist im Verlauf einiger Jahren gelungen zu vernichten: Menschenpartei, christliche Demokraten, sozialdemokratische Partei, und dieSlowenische demokratische Partei – sie alle sind von der politischen Bühne verschwunden! Er hat sie vernichtet in dem er die Mehrzahl der rechten Wähler in seine Partei , bzw. auf seine Seite geholt hat! Er hat die so vernichtet dass seine Partei bei den Wahlen die meisten ( rechten ) als unabhängige Partei Stimmen bekommen hatte und damit auch das Mandat für Regierungsbildung! Ansonsten war das Wahlkörper in der Mehrzahl links orientiert, aber die Parteien links der Mitte und DIE LINKE hatten keine Koalition gebildet gehabt, bzw. „schlucken“ die einander nicht und am Ende war nur als einzige DIE LINKE geblieben. Wegen der „Praxis“ von Janša müssten sich die Mitte-links und die LINKE auch vereinigen.- Aber bei denen wirkt der „populistische Reflex“ nicht ( am Wahltag gehen die Glaübigen nach der Kirche zusammen zur Wahl ). Meiner Meinung nach wäre  die populistische Handlung der LINKEN sehr gefährlich, damit wäre sozusagen die „Bühne“ frei für einen Bürgerkrieg…. Die Mitte-links und die LINKE sind meht individualistisch, wodurch die Zerrüttung der Standpunkte und Rnergie ermöglicht ist, wodurch der Pluralismus des politischen  Raumes irgendwie doch erhalten bleibt. Janša ist gerade deswegen gefährlich, weil er auch nach dem Krieg die Feindseligkeiten initiert,vertieft, dazu anstiftet, dass es nicht verschwindet…

SPIGEL:

Slovenians are said to be part of a society characterized by substantial rifts – between rightand left, former partisan and former domobranci families, catholics and non-believers… Whatcould be done to overcome this legacy?

Spomenka Hribar:  Schon 1983 hatte ich die Aussöhnung des Volkes vorgeschlagen. In Slowenien ( und anderen  Republiken Jugoslawiens ) tobte während des II Weltkrieges und der Besatzung auch der Bürgerkampf. Nicht  Bürgerkrieg sondern ein hibrid Bürger-krieg, hibrid weil er unter den Besatzungen der feindlichen Besatzung geführt wurde. DIE RECHTE ( zusammen mit der Katholischen Kirche ) als Domobrani hat mit Waffen in der Hand aktiv an Kämpfen gegen die Partisanen teilgenommen, die für die Befreiung gegen die Besatzern gekämpft hatten. Die Tatsache und Wahrheit ist dass den Volks-Bef-reiungskampf die Kommunistische Partei Jugoslawiens geführt hatte, die nach stalinistischen Logik und Methoden auch gleichzeitig die Revolution durchführte um nach dem Kriege die absolute Macht an sich zu reißen. Die revolutionare Mißhandlungen trafen viele Menschen, noch schlimmer war die Rache an den Kolaborateuren und Volksverrät-ern, die im Geheimen, massiv, ohne ordentlichen Prozessen auf schreckliche (grausame )  Art ablief, und durch Folter und Liquidierung endete. In der ganzen Nachkriegszeit wae das ein Taboo Thema. Nach der Einführung der Demokratie traten diese Traumata ans Tageslicht. Auf diesen Traumata führt Janez Janša seine Politik.. Als Staatsmann müsste er sich bemhhen damit das Volk diese Traumata aufarbeitet und überwindet durch, Berichten, Gespräche, Erzählen, Vorträgen.  Politiker – Staatsmann, wenn er es mit seinenem Volk gut meint, müsste an der Aussöhnung arbeiten – natürlich  müsste er sich um die Wiedergutnachung und Rehabilitierung bemühen, wenn es möglich sein könnte! Die Toten kann man nicht mehr zum Leben erwecken und deswegen bedarf es symbolisch-er Geste und  einen Einsatz für die Heilung und Linderung der Wunden, für die Solidarität unter den Menschen, gegen das Vergessen, damit seine Angehörigen, seine Liebsten geehrt werden und der Hass besiegt wird.  Der Janša  erwäckt und schürt den Hass täglich aufs Neue! Warum? Darum, weil jedes totalitäre Gedanke und Absicht/ Wille / im Namen seines eigenen Interesse immer einen Feind haben muss! Der Feind ist nur die Bedingung für die Perpetuirung der Absoluten Macht.

Ich habe Angst – nicht nur um Slowenien – ich habe Angst um das Europa! Ungarn, Polen und jetzt auch Slowenien sind tickende Bomben für Europa! Damit endet die europäische Union und das geschieht heute! Nur „Europa“ sieht das nicht. Und diese todbringende Blindheit ist ein zusätzlicher Grund  für sein „Sterben auf Raten!


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