Quantcast
Channel: AdamLauks Blog
Viewing all articles
Browse latest Browse all 887

OFFENER BRIEF an Dr. Jürgen Klebs 16321 Rüdnitz Lindenstrasse 6 03338-76647 – 20.1.2010

$
0
0

Adam Lauks, Zossener Str.66,12629 Berlin

 

Dr. Jürgen Klebs

16321 Rüdnitz

Lindenstrasse 6

03338-76647 Berlin, den 20.1.2010

 

O F F E N E R B R I E F

Sehr geehrter Dr. Klebs !

Diesen Brief schleppe ich bereits Jahrzehnte lang in mir und jetzt will ich ihn schreiben anstatt der Begegnung und einem Gespräch, um das ich Jahre zurück telephonisch mal angehalten hatte :“Kein Interesse“ war die Antwort die keine Zweifel offen ließ.

Am 20.4.1983 wurde ich Ihrem Chefarzt Doz. Dr. Wendt und seinem Oberarzt Dr. Rieker vorgestellt, möge den beiden mein Blut in der Hölle an ihren Händen nie trock-nen, und die Diagnose war: „Der Mann bleibt da, er muss SOFORT operiert werden!“ Daraus wurde nichts, ich musste zurück in die U-Haft; am 21. und 22. stand ich unter enormen Blutverlust – haftuntauglich-vor dem Stadtbezirksgericht Berlin-Mitte v( DDR ) in einem Rechtsbeugungs-prozess und trotz des Antrags „meines-STASI-helfers“ RA Dr. Friedrich Wolf, auf Freispruch wegen Mangels an Beweisen empfing ich am 26.4.83 die ungerechte bzw. unver-hältnismäßige Strafe. Wir redeten auch darüber als ich am 27.4. 83 bei Ihnen im Haus 115, Berlin Buch, 1.Chirurgische Klinik zur Operation eingeliefert wurde.Während ein bewaffneter Bulle im Vorraum meines vergitterten Zimmers ich sage Zelle – im 1. OG Wache schob, kamen Sie und setzten sich an der Stirnseite meines Bettes und nahmen meine Personalien wie üblich auf. Kopie Ihrer Aufnahme habe ich vor mir liegen.

Die von Dr. Wendt angeordnete Voruntersuchungen, die angelaufen waren: „Seien Sie beruhigt Herr Lauks, wenn wir so was haben, wo wir jemanden Fehler korrigieren müssen, führen wir unsere Diagnostik durch bevor wir schneiden, weil wir danach die Verantwor-tung übernehmen!“- Verdammt Dr. Klebs, ich habe dem Dr. Wendt so vertraut, wie selten einem Menschen vorher und schon gar nicht nach her!? Nach der Gastroskopie wurde die weitere Diagnostik abrupt abgebrochen – was ist denn inzwischen geschehen Dr. Klebs !?? Ich werde den 4.5.83 NIE vergessen, so wie ich Sie und Dr. Pastrick nicht vergessen werde als Sie an jenem Tag ( TITOs Todestag war es ) mit der Chefvisite mein Krankenzimmer füllten. Erinnern Sie sich an das 13 (dreizehnstöckige) Kartenhaus das ich auf meinem Nachttisch- schränkchen gebaut hatte? „Was sagt Ihnen dieses Kartenhaus, Dr. Wendt !?“- war meine Frage.Die Augen der ganzen Visite hafteten am Kartenhaus.Das war ein Zeug-nis meines Vertrauens und meiner Ruhe und Hoffnung, dass ich die Ärzte vor mir hatte die mir helfen werden. – Zwischen der unter der Anwendung von brutaler Gewalt durch-geführten Recktoskopie durch IMS „Nagel“ der STASI Dr. Oberstleutnant Erhard Zels am 28.2.1983 waren blutige Monate, Monate des Blutens vergangen. Danach hatte ich keine Defäkationsprobleme mehr, die Analöffnung wurde zurechtgerissen, aber ich verlor fortan tag ein tagaus Blut aus den zwei durchtrennten Venen.

Urplötzlich dann die Stimme des Dr. Wendt. als er anfing zu sprechen erfror mir das Blut in den Venen und als der Satz „Wir brechen die Diagnostik ab und wollen heute operieren, wir verlassen uns ganz auf die Befunde des Kollegen aus Rummelsburg“ ( Oberstleutnant Dr. Zels IM“Nagel“ der STASI) gesprochen wurde, erkannte ich diesen Menschen nicht mehr. Vor mir stand ein Arzt im weißen Mantel, kalt, fast drohend, der Satz war schon fast wie ein Befehl anzuhören.

Erinnern Sie sich Dr. Klebs !?? Ich glitt von meiner Bettkante auf die Knie zum Boden, schloss meine Hände zum Flehen um meine letzte Bitte um Hilfe auszustammeln: „Dr. Wendt bitte führen Sie die angezeigte Diagnostik durch die sie versprochen hatten und danach können Sie mich in Stücke schneiden!?“

Nein das machen wir nicht… Sie können die Operation auch ablehnen!?“ klang fast höhnisch aus seinem Munde. Die Tränen konnte ich nicht mehr halten, ich fühlte etwas in mir zusammenbrechen, schwinden, das Herz zog sich zusammen: „ Ich lehne die Operation ab“.

Dr. Klebs, seit geraumer Zeit habe ich die Krankenakte und den Befund vom Dr. Rieker vom 20.4.83; um eine Analfissur, einen Darmschleimhauteinriss zu sanieren wurde ich angeblich eingeliefert. Warum hatte KEINER mir damals gesagt, dass bei mir zwei offene Blutgefässe abzuklemmen sind!?, das ich in Lebensgefahr war (seit Monaten). Ist euere Selbstverpflichtungserklärung dem MfS gegenüber- unterschrieben oder per Handschlag besiegelt– stärker gewesen als das dem Hypokrates abgelegtes Eid!?

Erinnern Sie sichdaran, dass ich am OP-Tisch liegend am 27.7.83 eindeutig und deutlich Genug gesagt hatte, dass ich jeglichen operativen Eingriff ablehne!? Dr Wendt und Dr. Rieker und auch Sie und Pastrick habt mich mit OP-Gummihandschuhen empfangen als ich aus dem Barkas mit den Handschellen ausstieg, dabei war gar kein OP Tag gewesen. Den Transporterbullen konnte Doz.,später Professor der Berliner Charite,Dr. Wendt nicht aus dem OP-Saal weisen.

„Wir operieren nicht Herr Lauks, wir schauen uns das nur an – Dr. Klebs gibt ihnen nur eine Beruhigungsspritze.“Nicht operieren bevor ich den jugoslawischen Botschafter gesprochen habe“ stammelte ich noch während SIE, Dr. Klebs zum zweiten und zum dritten Mal mit der Nadel nach meiner Vene über dem Ellenbogen „suchten“- vergeblich.

Dann fassten Sie mein rechte Hand am Gelenk und ich sah nur wie Sie die Nadel auf ein Blutgefäß ansetzten und nahm noch visuell wahr, wie sich Ihr Zeigefinger zu krümmen anfing und ich war weg. Das Nächste was ich kurz wahrnahm sind die Klapse oder leichte Ohrfeigen die man mir nach dem Aufwachen im Flur verteilte, und danach schlief ich gleich wieder ein und nur noch im Halbtraum nahm ich das Rumpeln des Rettungswagens auf über dem Kopfstein-pflaster, unterwegs nach Rummelsburg.

Im Befund von Dr. Rieker oder OP bericht aus Buch kann man über das Abklemmen der beiden Venen lesen und über eine Dehnung des Sphinkters(!??)

Dr. Klebs, können Sie mir HEUTE die Frage beantworten: „WER und in welcher Form, diese, im Falle einer vorliegenden Analfissur NICHT INDIZIERTE Sphinkterdehnung die in einem Bericht des MdI als Sphinktereinkerbung erfasst wurde, DAMALS befohlen hatte !??“

War es Oberstleutnant Zels aus Rummelsburg,War es sein Vorgesetzter ( IMS „Pit“ enttarnt) Oberstleutnant Peter Janata, war es Genosse Rodehau aus dem MdI oder womöglich OMR Generalmajor Professor Dr. Kelch, oder Generalmajor Lustik persönlich !???

Lag Ihnen zweiseitiger Befund des Oberarzt Schulz – Endoskopie der Berliner Charite vor, kaum zwei Wochen alt, in dem die Diagnose von Dr. Wendt „ Dringend zu Operation ein- weisen!“ vollständig aufgehoben, niedergeschlagen oder neutralisiert wurde und sich „keine Notwendigkeit einer Operation abzeichnete“. Was hatten Sie mir damals gespritzt !??

Für diesen OP-Eingriff war ich nicht vorbereitet, nicht abgeführt, keine Gesundheitsakte wurde mitgeschickt. Und KEINE schriftliche Einwilligung war von mir gefordert!? Gehe ich zu weit bei der Behauptung, dass ein telefonisch durchgegebenes Befehl unter blin-dem Gehorsam ausgeführt wurde, von allen Beteiligten!???

Die unten angegebenen Link führen Sie zum Schreiben von Oberstleutnant Rodehau des Med- Dienstes des MdI vom 1.11.83, in dem was anderes steht: „Zur Beseitigung der noch bestehenden Defäkationsbeschwerden – nach dem Zurechtriss von Zelz gab es keine mehr- ich blutete nur täglich unter der Aufsicht einen MfS-Offiziers, Oberstleutnants Manfred Heinze der„auf Dienstreise“ den suizidgefährdeten Verhafteten Lauks(?), als Mithäftling begleitete. Wurde die lang geplante und in den Behandlungskomplex eingeordnete (nicht indizierte !!!) Sphinkterkerbung nach Eisenhammer durchgeführt.„Seine Beschwerde über die Durchführ-ung dieses Eingriffes ( es lag eine Ablehnung vor!?) ist unbegründet. Erstens hat er diesen Eingriff ständig gefordert, zweitens war er eine der vielfältigen Maßnahmen der Nachbehandlung ( von WAS?? – vom gewaltsamen Venenriss durch Zelz am 28.2.83 oder von der verpfuschten Operation – infolge absichtlich verhinderter fachlichen Nachbehandlung von STASI- Hauptmann Hofmann!?) die sich aus der 1982 durchgeführten Hämorrhoie-denoperation ergaben und drittens, wurden durch ihn bei der Vorbereitung ( welcher ? -es gab gar KEINE!!!) dieses Eingriffes dazu keine Einwände erhoben.

Aus diesem Zusammenhang erachteten der verantwortliche Arzt der StVE ( IMA „Nagel“ des MfS, Oberstleutnant Dr. Zels) und die behandelnden Ärzte im Klinikum Buch eine spezielle Schriftliche Operationszustimmung für nicht erforderlich.

Ist dieses worüber Sie bei meinem Telefonanruf nicht sprechen wollten „kein Interesse“??!

Mit dieser Einkerbung wurde ich als Mann definitiv vernichtet, für immer verkrüppelt, Sie haben mein Blut an Ihren Händen – Dr. Klebs !!!

Ich traf 1996 Dr.Wendt im ehemaligen Regierungskrankenhaus, Haus 115 scheint ausgemistet worden zu sein, teilweise gesäubert, jedenfalls hatte man die Gitter vor der einen Zelle für STASI – Fälle entfernt. Er bescheinigte mir, dass es um eine Notoperation ge handelt hatte: „Herr Lauks wenn wir damals nicht operiert hätten, würden wir uns heute nicht unterhalten !“ Mich traf noch so viele Jahre danach seine unter Grinsen dahin gestreute Äußerung betr. der Ablehnung am 4.5.83 : „Wir (nicht ER) haben gewusst, dass Sie Wiederkommen (müssen) !“ Zu einer Wiedervorstellung eine Woche später ist nie gekommen, ich war gesundgeschrieben durch DR. Zels und traf meine Strafe im Ausländervollzug im Haus 6 an.

Am nächsten Tag nach der Operation waren mir die Beine vom Knie abwärts mit Wasser vollgelaufen. Über die Symptomatik die mit diesem OP Eingriff einsetzte will ich hier nicht schreiben. Eine lange Zeit schrieb ich die dem durch Sie gespritzten Mittel zu.

Heute weiß ich, dass die Folgen an den ich danach leide, vermutlich von dieser von wem auch immer befohlenen, nicht indizierten Sphinktereinkerbung stammen müssen.

Wenn Sie meinen, dass Sie Mut finden können, mit, auch Ihrem Opfer zu sprechen in Anwesenheit eines Journalisten und einen Arztes, lassen Sie es mich wissen.

Andersrum, warum sollten Sie jetzt darüber sprechen wollen, wenn Sie damals zwei perforierte Venen nicht sehen durften und ergo auch nicht sehen wollten ?

Die Rechung für das was Sie mir an jenem 27.7.83 angetan hatten und für das was Sie hätten als Arzt tun müssen, und es nicht getan haben, steht vor Gott und Öffentlichkeit offen.

Spätestens nach dem Empfang dieses offenen Briefes wird manchen klar werden dass Ihnen buchstäblich, sowie dem Zels und dem Janata und euerem Team mein Blut an den Händen klebt!

Im April 83 habt Ihr euch an einen U-Häftling noch nicht gewagt zuzuschlagen; erst musste diese drakonische Strafe her, um das Leben des Strafgefangenen Lauks zu retten und ihn auf Befehl – VON WEM !?-aufzupfählen. Das war feige, unfair, unmenschlich Dr. Klebs!?

Ich wünsche Ihnen, dass Sie 100 Jahre alt werden und diesen Brief nicht vergessen. Ich war damals Bürger eines Freundeslandes – da war abzusehen, dass das was passiert vor meinem Land zu verantworten und zu vertreten sein wird.Wie erging es erst den armen DDR Bürgern, die der STASI Ihre Ehre und Würde nicht hergeben wollten !?

Dies ist die Schlüsselfrage und schon teilweise Antwort in welchem Grade die Ärzteschaft bzw. ihre Ausgeburte, willfährig und bereit waren, sich im Rahmen eines Operativen Zer-setzungsvorgang des MfS dreckig zu machen, sei es den durch Ausstellung falscher Diag-nosen oder, als Gipfel, durch falsche medizinische Behandlung von unangenehmen Straf-gefangenen, ungebrochenen Opositionellen oder vermeintlichen Regimegegnern.

Verachtungsvoll und mit Verdammnis

Folteropfer der STASI

Und

Presseopfer der BILD

Adam Lauks



Viewing all articles
Browse latest Browse all 887